Stalden kurz präsentiert
Die Einwohnergemeinde Stalden liegt gut 7km südlich von Visp im Vispertal, dort, wo sich dieses in die beiden Täler Nikolai- und Saastal verzweigt. Stalden zählt im Jahr 2015 um die 1100 Einwohner und hat eine gut ausgebaute Infrastruktur. Erst kürzlich investierte die Gemeinde in ein neues Jugendlokal und in Räumlichkeiten für einen Mittagstisch und eine Kindertagesstätte. Der Schulhauskomplex beherbergt die örtliche Primarschule und die regionale Orientierungsschule und wurde zusammen mit der Turnhalle Anfangs der 00er-Jahre restauriert.
Neben dem alten Dorfteil bildet die Mehrzweckanlage mit integriertem Parkhaus, einem Feuerwehrlokal, Musiklokalen und einer Zivilschutzanlage ein weiteres Herzstück des Dorfes. Auf dessen Dach befindet sich zudem ein grosser Spiel- und Pauseplatz, der im Sommer 2013 ebenfalls erneuert und mit weiteren Spielgeräten ausgestattet wurde.
Blick vom Moränenwall "Biel" auf das Dorfzentrum mit dem Primarschulhaus in der Mitte des Bildes.
Dorfplatz Märtplatz
Hier geht`s zum Artikel von werk, bauen + wohnen: "Den Dorfkern neu erfinden"
Klima
Stalden ist bekannt durch sein mildes und trockenes Klima. Es zählt zu den niederschlagsärmsten Orten der Schweiz (500 - 600 mm pro Jahr). Besonders die Sommermonate weisen geringe Niederschlagsmengen auf. Gleichzeitig herrschen oft geradezu tropische Temperaturen. Die Winter sind allgemein von kurzer Dauer.
Aufschlussreich für das warme Klima ist zudem die alte Flurbezeichnung "zum Cheschtinu Acher" (oberhalb des Dorfteils "in den Hofen") oder das Vorkommen der Maulbeerbäume.
Das äussert trockene und warme Klima bedingte schon von alters her die Erstellung künstlicher Wasserfuhren. Bereits zu Beginn des 16. Jahrhundert ist in Urkunde die Rede von der "Aebibergerin", "Staldnerin", "Mühlacherin", Ried(j)erin" und des "Embdwassers".
Herkunft des Namens
Bescheidene, archäologische Bodenfunde bezeugen, dass das Vispertal, und damit auch Stalden, schon in vorgeschichtlicher Zeit von Kelten besiedelt gewesen sein muss. Diese sprachen die gallische Sprache. Vereinzelt finden sich in mittelalterlichen Dokumenten Ortsbezeichnungen gallischen Ursprungs, die noch heute geläufig sind. Die wohl älteste Siedlung scheint etwas taleinwärts gestanden zu haben. So lässt sich die heutige Flurbezeichnung "Merjen", in älteren Urkunden "Morgia" genannt, vom gallischen Wort "morgia" herleiten, was "Grenze, Steinwall, Steingeröll, Hang" bedeutet.
Nachdem die Römer im Jahre 25 n. Chr. endgültig das Wallis erobert hatten, schlug sich das lateinische Sprachgut auch in vielen Ortsnamen des ganzen Vispertales nieder. Die Besiedlung des Oberwallis durch die Alemannen über die Grimsel und Gemmi im 8. und 9. Jahrhundert brachte es mit sich, dass viele Ortsbezeichnungen nun germanisiert (verdeutscht) wurden. So wurden "Morgia" zu "Stalde", "Staldon", "Staldun". Der Name "Stalden" ist also ein Ortsname, der sich aus einer Flurbezeichnung herleitet und bedeutet, eine ansteigende Stelle im Gelände.